Diskussionsbeiträge
der Projektgruppe Friedensforschung Konstanz, Nr. 54, 2004
| 3. | Perspektiven | |
| 3.1 | Gefahren/Probleme vs. Hoffnung/Chancen eines Prozesses | |
| 3.1.1 | Warnung vor Gefahren ohne Schwarzmalerei zu betreiben | |
| Beispiel 3.1.1.2: |
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Tageszeitung, 10.10.2000, S.10 SERBIENS SOZIALISTISCHE
REGIERUNG ZURÜCKGETRETEN |
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Damit
sind nach dem Verlust der Präsidentschaft innerhalb nur weniger Tage
die nächsten Machtbastionen der alten Garde erschüttert und die
Möglichkeit eröffnet, endlich auch einen tiefgreifenden Wandel
innerhalb dieser Institutionen einzuleiten. |
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Aus
der Sicht der Opposition ist diese Entwicklung nur folgerichtig und die
einzig mögliche Variante überhaupt, um den Prozess der Demokratisierung
unumkehrbar zu machen. Kotunica, dessen Posten laut der geltenden
Verfassung vor allem mit repräsentativen Vollmachten ausgestattet ist,
weiß, dass er keine Zeit verlieren darf. Zu
groß ist die Anzahl der zu lösenden Fragen, sei es nun das Verhältnis
zur Teilrepublik Montenegro und zum Kosovo oder die Besetzung von Schlüsselposten
in der Bundesregierung, in Armee und Polizei. Nicht zuletzt steht Kotunica
unter einem wachsenden Erwartungsdruck der Bevölkerung, die den Wandel
ja erst ermöglichte. |
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Deshalb
muss es jetzt vor allem darum gehen, keine lange Pause entstehen zu lassen,
sondern stattdessen den Schwung und die Euphorie der Opposition samt ihrer
Anhängerschaft auszunutzen. Und dies umso
mehr, als die Opposition, entgegen früheren Erfahrungen, bis jetzt
geschlossen an einem Strang zieht. Hinzu kommt
noch, dass ein endgültiger Rückzug von Miloevic und seiner
Getreuen, die immer noch wichtige Ämter innehaben, immer noch nicht
beschlossene Sache ist, auch wenn dies immer wahrscheinlicher wird. |
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BARBARA
OERTEL
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